Auf der rechten Seite des Hofes befindet sich hinter der großen Sitzstatue ein Relief, welches die Fassade des Tempels zur Zeit seiner Fertigstellung zeigt. Es ist bei künstlicher Beleuchtung weitaus besser zu erkennen, als wenn man bei Tageslicht vorbeischauen würde. Davon, dass alle Statuen seitlich stehen, darf man sich nicht täuschen lassen. Die Darstellung ist in soweit typisch ägyptisch, dass man alle wichtigen Details erkennen können muss. Das wäre bei frontaler Sichtweise nicht möglich gewesen. Wir schauen uns nun eine der großen Statuen an, die Ramses den Zweiten sitzend zeigen. Besonders interessant ist das Relief auf der Seite des Thrones. Der Nilgott Hapi ist gleich in doppelter Ausführung vorhanden, in der Mitte ist das Semataui zu sehen. Dieses Symbol, was sich aus einer Luftröhre mit Lunge und den darum geknoteten Lotus- und Papyruspflanzen zusammensetzt, steht für die Einheit der beiden Länder, also Ober- und Unterägyptens. Langsam aber sicher können wir nicht mehr widerstehen und geben schließch den Lockrufen der Kolonnade nach. Diese wurde von Pharao Amenhotep dem Dritten begonnen, von Tutanchamun, Aja und Haremhab vollendet und sollte ursprünglich den Eingang des Tempels bilden. Ramses der Zweite machte da aber einen Strich durch die Rechnung und baute fleißig vor, so dass die Kolonnade beinahe in die Mitte des Tempels gerückt ist. Direkt zu Beginn der Kolonnade findet sich auf der rechten Seite eine Doppelstatue von Amenhotep III mit seiner Frau. Die Kolonnade war nicht immer so offen und gut einsehbar, ursprünglich waren die Mauern mit 21 Metern ebenso hoch wie die Säulen selbst, die über geöffnete Lotuskapitelle verfügen. Da uns die nächste Reisegruppe bereits im Nacken sitzt, verlassen wir die Kolonnade und betreten den von Amenhotep III meisterhaft erbauten Sonnenhof, der auf drei Seiten von zwei Säulenreihen umschlossen ist. Die Säulen dieses Hofes sind unglaublich elegant gehauen und tragen vielfach die Kartusche Amenhotep des Dritten. Jetzt, wo sie beleuchtet sind, ist die Atmosphäre auf diesem Hof besonders eindrucksvoll, besonders wenn einmal für kurze Zeit Ruhe herrscht und keine der zahllosen Reisegruppen hektisch in einem Blitzlichtgewitter vorrüber zieht. Wir genießen noch etwas die Atmosphäre des Sonnenhofes, aus dem viele der Statuen im Luxormuseum stammen und schauen uns dann im hinteren Teil des Tempels um.
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