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Fotos: September 2006

Fahrrad, Hunde und Banditen

Der Isistempel von Deir el-Shalwit

Auf der Westbank gibt es, weit entfernt von jeglichen Touristenströmen, die Reste des Isistempelbezirks von Deir el-Shalwit. Er befindet sich ein gutes Stück südlich von Medinat Habu, man benötigt mit dem Rad von Malqata aus ziemlich genau 15 Minuten über die holprige Wüstenpiste.


Quelle: Google Earth (modifiziert)

Daniel Jackson ist zusammen mit Antje, der deutschen Besitzerin des Restaurants "Malqata Art Palace" dorthin geradelt. Vorsichtshalber empfielt es sich, einen Stein in die Hosentasche zu stecken oder einen Knüppel aufs Rad zu schnallen, denn in den flachen Wüstengegenden leben die Hunde, die durch zu viel Prügel, Steinwürfe und sonstige "Freundlichkeiten" aus den Siedlungen vertrieben wurden. Verständlicherweise sind sie nicht besonders freundlich gestimmt, wenn nun jemand in ihr Revier eindringt...

Kurz vor dem Ziel erstmal die Räder in den Schatten gestellt, sonst brennt nachher das Sitzfleisch, wenn man damit weiter fahren möchte. Der Tempelbezirk befindet sich direkt am Rande des Fruchtlandes, welches man nach der Radtour durch die Wüste wieder erreicht. Selbstverständlich ist auch hier ein freundlicher Gafir für die Bewachung zuständig, der sich mit einem Motorrad uns entgegen fahren lässt.

Gern zeigt er uns den Tempel, von dem man schon von Weitem ein kleines Steingebäude und die Reste des Pylontores, des "Propylon" sieht.

Der heute sichtbare Tempel stammt aus dem Anfang des ersten Jahrhundert nach Christus. Er wurde bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Archäologen K. R. Lepsius untersucht, jedoch erstellte er keinen detaillierten Bericht darüber. In neuerer Zeit arbeitete in den 1970er Jahren eine japanische Mission der Waseda Universität auf dem Gelände, die Teile des Areals freilegte, den größten Teil jedoch unberührt ließ. Ihr ist es zu verdanken, dass heute die Fundamente der Umfassungsmauer wieder sichtbar sind.

Neben der Umfassungsmauer wurde auch ein kleiner Heiliger See freigelegt, der durch üppig wachsendes Schilf erkennbar ist. Er befindet sich im mit 74x51 Metern nicht gerade riesigen Tempelbezirk.

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