Fotos: Februar 2006 Strahl der SonneBeim Obelisken von HeliopolisHeliopolis. Kaum ein anderer Ort war so bedeutend in der altägyptischen Mythologie. Hier entstanden die Götter, hier fand die Schöpfung statt. Seit dem Alten Reich bestanden hier Tempelanlagen. Heute ist nicht mehr viel zu sehen, denn das gesamte Gebiet ist vom modernen Kairo überbaut. Im Stadtteil Matarija ist heute am Rande einer großen Brache nur noch ein kleiner Park vorhanden, in dem ein stattlicher Obelisk und allerlei herumliegende Bruchstücke zu sehen sind.
Am Eingang verkündet ein Schild älteren Datums, dass das Ziel erreicht ist. Unweigerlich fällt der Blick sofort auf den Obelisken, den Sesostris der Erste, ein Pharao des Mittleren Reichs, hier aufstellen ließ. Erfreulicherweise befinden sich direkt an seinem Fuße einige nähere Angaben, gemeißelt in besten Rosengranit. Und das auch noch in mehreren Sprachen. So informiert kann die Inschrift auf dem versteinerten Strahl der Sonne studiert werden. Sie ist hervorragend erhalten und enthält natürlich zunächst die Namen des Pharao. Der Horusname befindet sich ganz oben, deutlich erkennbar am Horusfalken, der auf dem Rechteck sitzt. Es wird nach unten von der so genannten "Palastfassade" abgeschlossen. Hier ist für den Fachkundigen "Ankh Mesut" nachzulesen. Direkt darunter befindet sich der Königsname, eingeleitet durch die Biene und die Binse, Symbole von Ober- und Unterägypten. In der Kartusche sind von oben nach unten eine Sonne (für den Sonnengott Ra), ein Skarabäus (Cheper) und ein Paar Arme (Ka) abgebildet. Daraus liest man den Namen Cheper-Ka-Ra. Die Sonne ist hier oben abgebildet, weil Götter immer zuerst genannt werden. Ausgesprochen wird aber trotzdem in anderer Reihenfolge. Etwas verwirrend. Noch weiter unten findet sich der Geburtsname des Pharao, Senuseret. Zu lesen beginnt man weiter unten bei einem Riegel und der Wasserlinie darunten (Sen), springt dann in der Kartusche nach ganz oben zum Userstab mit Hundekopf und dem Stoff links daneben (User). Das Namensende befindet sich verwirrenderweise in der Mitte, nämlich der ovale Mund für "R" und der Halbkreis für "T". Daraus entsteht dann das Sen-User-ReT. Nach soviel Obeliskenstudium könnte man schon wieder verschwinden. Es ist allerdings empfehlenswert, zunächst zum Eingang zurückkehren und auf die Bruchstücke auf der rechten Seite achten. Sie liegen hier etwas unordentlich, fast wie abgestellt herum, sind aber äußerst interessant.
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