Es war nicht schwer zu erkennen, dass das Schild Recht hatte: die Mastaba war aus Lehmziegeln gebaut. Die guckten hier immer wieder zwischen dem steinigen Wüstenschotter heraus. Allerdings gab es auch knapp über der Erdoberfläche mehrere Kalksteinlagen zu entdecken. Ob es sich um den Eingang handelte? Von hier war es schwer zu sagen, dafür war der Wüstenboden einen guten Meter zu wenig abgetragen. Es half nichts, die Umrundung ging weiter. Teils guckten die Ziegelmauern hoch aus dem Boden, an anderer Stelle waren sie fast ebenerdig. An der Nordseite war im oberen Bereich die so genannte "Palastfassade" gut zu erkennen. Ihre Vorsprünge und Nischen stammten noch aus archaischer Zeit lange vor den Pharaonen, nur dass sie jetzt aus Ziegeln errichtet waren. Schaute man etwas um die Ecke, wurde die Sicht auf die Pyramide des Snofru frei. Schnell ging es an der Westseite der Mastaba zurück gen Süden, vorbei an zahlreichen Nischen und Vorsprüngen. Bald war der Tunnel an der Südseite wieder erreicht. Er war von Grabräbern angelegt worden, um in die Grabkammer der Mastaba einzudringen. Das war ihnen auch gelungen, so dass der Tunnel heute als der offizielle Eingang für Touristen diente. Das sollte nicht zu der falschen Vermutung führen, man könne hier bequem wie im Tal der Könige in Luxor in das Grab spazieren. Der Grabräbertunnel konnte natürlich auf die Komfortansprüche der heutigen Besucher keine Rücksicht nehmen. Schon nach wenigen Metern konnte Itta aus eigener Erfahrung davon berichten, denn es ging nur sehr mühsam vorwärts. Kräftig gebautere Abenteurer würden echte Probleme bekommen, auch wenn der Tunnel heute mit elektrischem Licht ausgeleuchtet war. Wie in einschlägigen Kinofilmen oder Camputerspielen mit vollbusigen Abenteurerinnen ging es eine wackelige Leiter hinab.
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