Der große Tunnel des Serapeums in SakkaraDa es in Richtung der kleineren Tunnel nicht weiter geht, wende ich mich wieder dem großen Tunnel zu. Hier liegen rechts und links des Ganges große offene Kammern mit weiteren gewaltigen Sarkophargen. Ich gehe über den modernen Holzboden von Kammer zu Kammer. Durch Glasfenster ist der antike Boden des Ganges zu sehen, alles sehr stimmungsvoll ausgeleuchtet und in warmes Licht getaucht. Mehrere der Kammern mit ihren Sarkophargen sind von gigantischen Stahlkonstruktionen abgestützt, damit die Decke nicht herunterbricht. Über die Art und Weise der Sicherung war in Fachkreisen heftig diskutiert worden, denn man wollte den ursprünglichen Eindruck möglichst wenig beeinträchtigen. Jedenfalls lässt sich bei der gewählten Lösung eindeutig alt und neu unterscheiden. Das ist nicht immer so einfach wie hier - ein Pluspunkt für das Serapeum. Immer weiter führt der große Tunnel durch den Fels. So groß habe ich mir das Serapeum gar nicht vorgestellt. Dabei ist Sakkara ja für seine bedeutsamen Monumente bekannt, nicht umsonst ist der ganze Ort hier UNESCO-Weltkulturerbe. In einer weiteren Kammer steht ein großer Stier-Sarkopharg. Sein Zustand ist deutlich schlechter als bei den bisherigen Exemplaren. Und überhaupt fällt mir auf, dass jede Kammer einzigartig ist. Diese hier ist sehr schmal, kein Vergleich zu den anderen. Ein Stier-Sarkopharg mit reicher VerziehrungBislang waren alle Kammern abgesperrt, aber dann stehe ich vor einer Kammer, wo alles anders ist. Hier führt eine moderne Holztreppe hinunter auf den Boden der tiefer liegenden Kammer. Ich kann direkt zum Sarkopharg absteigen. An der Stirnseite ist der in der Kammer stehende und sehr gut erhaltene Stier-Sarkopharg über und über mit Mustern und Texten verziehrt. Ich hoffe inständig, dass die zukünftig zu erwartenden Besuchermassen hier nichts anfassen, sonst sind die schönen Linien bald verschwunden. Auf schwarzem Granit ist mit erstaunlicher Präzision gearbeitet worden. Sehr feine Linien bilden Muster und Hieroglyphen. An der Kante entdecke ich einen Königsnamen mit Horusnamen und darunter einer Kartusche. Allerdings sind die entscheidenden Stellen leer, der eigentliche Name fehlt also. Ob dort wohl auf den Gott Apis Bezug genommen werden sollte?
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