Mystisches Osireion
Was war das Osireion eigentlich für eine seltsame Strukur?
Einige "alternative Ägyptologen" glauben, dass das Osireion schon viel
früher als der Tempel von Sethos I gebaut wurde. Dies würde erklären, warum
der Tempel in L-Form abknickt, da andernfalls das Osireion im Weg gewesen wäre.
Dafür führen sie gewichtige Argumente ins Feld, wie z.B. die Tatsache, dass die
massive Bauweise mit großen Monolithpfeilern eher an die Tortentempelarchitektur der
4. Dynastie erinnert. Zum Vergleich konnte Daniel Jackson ein Bild des Chephrentaltempels
in Giseh heranziehen.
Eine Ähnlichkeit war wirklich gegeben, sogar die Pfeilerbasen wiesen ähnliche
Linien auf.
Nach diesem Argument wird es allerdings abenteuerlich. Mal sollen gar nicht die Ägypter,
sondern womöglich Aliens oder eine versunkene Kultur, das Osireion gebaut haben. Als
Beleg dazu führt man an, dass es keine andere Struktur der alten Ägypter gibt,
die unter Bodenniveau gebaut wurde. Ein weiteres Mysterium: Die seltsamen Kreise in der
Pfeilerhalle. Handelt es sich um geheime, mystische, spirituell bedeutsame Darstellungen?
Wie man merken kann, kommen immer interessantere Aussagen ans Tageslicht, die darin gipfeln,
dass manche Internetseiten behaupten, im Osireion würde man keinerlei Hieroglyphen finden.
Diese Aussage konnte Daniel Jackson klar und eindeutig mit Fotos widerlegen.
Was hatte es also wirklich mit dem Osireion auf sich?
Die Ägyptologie geht heute davon aus, dass es sich beim Osireion um einen von Sethos I
errichteten Kenotaph, also ein Scheingrab handelt. Dieses sollte mit dem mythischen Osirisgrab
in Verbindung gebracht werden, damit der Pilgerstrom zu Tempel von Sethos I gelenkt wurde.
Dazu musste das Osireion natürlich alt aussehen, was zum einen durch die Monolithbauweise
der 4. Dynastie und zum anderen durch den Eingangstunnel, der außerhalb der Umfassungsmauer
von Sethos endet, erreicht wurde.
Was stimmt?
Die Sachlage ist nicht ganz eindeutig. Wie kann man z.B. ausschließen, dass es nicht
ein altes Bauwerk gab, auf das Sethos I beim Tempelbau stieß und es anschließend renovieren
und ausbauen ließ? Dies würde z.B. erklären, warum die Pfeilerhalle aus
Monolithen gebaut wurde, während der Eingangstunnel und die Außenwände der Halle
aus kleineren Steinblöcken bestehen. Damit wäre auch die L-Form des Tempels
erklärt...
Es darf also spekuliert werden, schließlich ist keine der Theorien endgültig beleg-
oder widerlegbar. Wobei die versunkenen Kulturen und Außerirdischen natürlich nicht
gerade am wahrscheinlichsten sind...
Sethos-Tempel zu Abydos, 16.30 Uhr local time
"Eine Rückfahrt die ist lustig, eine Rückfahrt die ist schön." Irgendwie
passte dieses Lied ziemlich gut. Daniel Jackson und die zwei Italiener mussten zurück
zum Bahnhof und der Taxifahrer wartete auch schon...
Wie zuvor erwähnt ging jetzt der Spaß erst richtig los, denn der gute Mann wollte erst
mal Bares sehen. Angeblich hatte Daniel Jackson die Hinfahrt noch nicht bezahlt. Der sah das
aber leicht anders, weil der Preis für das gesamte Taxi ausgehandelt worden war. So wurde
dem Taxifahrer der gleiche Betrag wie für die Hinfahrt versprochen, gezahlt werden sollte
am Bahnhof. Das war ihm natürlich gar nicht recht, allerdings zwang ihn das wütende
Gehupe des Polizeijeeps, der hinter dem Taxi wartete, dazu, erst mal los zu fahren.
Nach 30 Sekunden heftigster Diskussion, die vom Taxifahrer in aggressivstem Ton geführt
wurde, waren alle drei Touristen im Taxi so böse, dass sie darum baten anzuhalten,
damit ein neues Taxi gerufen werden konnte. Sofort war Ruhe, die allerdings schon vor dem
nächsten Schlagloch auf der Strasse auf Grund einer plötzlichen Fahrtpreisverdopplung
verflogen war. Irgendwann hatte der gute Mann dann verstanden, dass sich Daniel Jackson und
seine zwei Begleiter nicht übers Ohr hauen lassen würden. Kurzentschlossen hielt er
an, stiefelte zum begleitenden Polizeijeep, um keine Minute später betont freundlich wieder
zu kommen. Ohne Probleme ging die Fahrt weiter, der Fahrer bot Erdnüsse an und versuchte,
eine kumpelhafte Atmosphäre aufzubauen. Dieser Versuch misslang, da die Atmosphäre so
eisig war, dass man Angst haben musste, nicht von umherfliegenden Eisbrocken erschlagen zu
werden.
Balyana, Strasse vor dem Bahnhof, 16.50 Uhr local time
Alles ist unterwegs, um die Bahnstrecke noch schnell vor Schließung der Schranken
für den 17 Uhr-Zug zu passieren. Dann passierte es: Direkt vor dem Taxi verhakten sich
zwei entgegenkommende Wagen, in dem sie ihre Radkästen ineinander verkeilten . Nicht
unbedingt, weil sie zu unvorsichtig gefahren wären, sondern weil Taxi und Polizeijeep
mitten durch die anderen Fahrzeuge fahren mussten, so dass diese zum Ausweichen gezwungen
waren.
Nichts ging mehr, mitten auf der Bahnstrecke bildete sich eine riesige Auto-, Motorrad- und
Eselkarrenmasse, in der es weder vor, noch zurück ging.
Nun konnte man eine typisch ägyptische Problemlösung beobachten, denn alle
Beteiligten fingen wild an zu hupen. Da eine Hupe für einen Polizeiwagen nicht ausreicht,
schaltete dieser zusätzlich Blaulicht und Sirene ein und fuhr langsam immer weiter
vorwärts.
Irgendwie war es dann ohne erkennbare Blechschäden möglich, die beiden Autos zu trennen,
das Gewirr löste sich schnell auf.
Am Bahnhof angekommen zahlte Daniel Jackson für die Rückfahrt. Einen Moment
überlegte der Taxifahrer, nach Bakschisch für die angenehme Reise zu fragen,
überlegte es sich dann aber sehr schnell anders.
Bahnhof von Balyana, 17.15 Uhr local time
Der Zug kommt - vielleicht später. Die sonst immer pünktliche ägyptische
Eisenbahn hatte mit einer Verspätung zu kämpfen. Für leidgeprüfte Kunden
der deutschen Bahn, die ja früher fast immer unpünktlich war, kein Problem, was
waren schon einige Minuten Verspätung.
Um 17.20 Uhr war es dann so weit, der Zug hielt und die drei Touristen verließen
Abydos für immer.
"Für immer" war vielleicht etwas übertrieben, zumindest aber bis zum
nächsten Besuch - der hoffentlich bald war.
Zug von Balyana nach Luxor, 2. Klasse ohne AC, irgendwo zwischen Qena und Qus
Das Licht war aus, draußen wurde es langsam dunkel. Drei Touristen unterhielten sich
mit einem ganzen Waggon voller Studenten aus Minia, als plötzlich ein Polizist dazu
stieß und einige Studenten anwies, den Mund zu halten und die Sitzgruppe der
Touristen zu verlassen. Kaum ausgesprochen, fiel ihm ein, dass dies keine gute Idee war,
da er einen Übersetzer brauchte. Er entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten
und die Unhöflichkeit der Studenten, die mit ihrem endlosen Gerede die armen Touristen
behelligten. Als diese ihm dann aber versuchten verständlich zu machen, dass es
keinesfalls um Belästigung, sondern um eine wirklich interessante Diskussion zum Thema
"Plastikbecher-aus-dem-Fenster-werfen" ging, guckte dieser etwas ungläubig,
setzte sich zwei Minuten dazu und verschwand mit dem Hinweis, die Polizeistation sei zwei
Wagen weiter.
Die Diskussion ging angeregt weiter, bis der nächste Polizist auftauchte und der Meinung
war, dass Touristen nicht in Waggons mit defektem Licht sitzen sollten. Als ihm dann drei
Touristen versuchten verständlich zu machen, dass dies überhaupt kein Problem sei,
guckte er ungläubig, setzte sich zwei Minuten dazu und verschwand mit dem Hinweis, die
Polizeistation sein zwei Wagen weiter.
Die Diskussion ging angeregt weiter, bis ein Polizist...
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