Die erste Nacht haben wir hinter uns gebracht, etwas ungewohnt war es schon. Schlafen unter freiem Himmel, im Schlafsack, auf Deck. Jetzt erkunden wir die Insel, an der wir ankern. Steinig ist sie, kratziges Gestrüpp, ein paar wenige Blüten an einzelnen Stengeln. Ein wenig mediterran ist der Anblick, der sich uns bietet. Und so ungewohnt für Ägypten. Keine Menschenseele weit und breit, ein Spaziergang durch die Stille und Einsamkeit. Dabei herrscht durchaus reges Treiben: Wie in Seide eingewickelt wirken die Büsche, von schier endlosen weißen, klebrigen Fäden eingehüllt. Sind es Spinnen oder Raupen? Wir wissen es nicht. Der Verpackungskünstler Christo jedenfalls hätte es kaum besser hinbekommen. Ein unwirklicher Anblick, jemand scherzt: „Ein Traum in Seide.“
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