Afrikacup 2010, das Finale. Die Pharaonen gegen Ghana. Auf der Straße werden Flaggen verkauft, man sammelt sich in Coffee Shops oder vor dem heimischen Fernseher. Erste Halbzeit, kein Tor. Zweite Halbzeit.
Die Pharaonen im Rückwärtsgang, es sieht nicht so gut aus. Gespannte Atmosphäre. Noch 10 Minuten, 0:0, Ruhe. Auf der Straße ist wenig los. Einzelne Kommentare, alle warten gespannt. Ghana spielt gut, vielleicht besser. Unser Torwart hält – „yalla“, auf nach vorn. Wir haben den Ball, al kurra, los, los los. Fehlpass. Oh oh, das gibt nichts. Kaum einer spricht, gespannte Ruhe. Ob wir gewinnen - nicht absehbar.
Ballverlust für Ghana, wir spielen al kurra schnell nach vorn. Lauf „walad“, Junge, lauf. Schuss, Treffer, „john, john, johhhhhhn“ - "in english is goal", erklärt ein jubelnder Ali. „Allahu akbar, Allahu akbar, ALLAHU AKBAR!“ Die Menge ist außer sich. „Wahid zifr, wahid zifr, wahid zifr!“ 1:0, wir führen. Hupkonzert.
Nichts anbrennen lassen. Spannung. Ahmeds Kippe brennt ohne einen einzigen Zug runter. Die Kraft reichte nur noch zum Anzünden. Unzählige Augen starren gespannt auf dem Bildschirm. Noch 2 Minuten. Ghana wirft alles nach vorn, wechselt. Wir wechseln auch - ganz langsam. „Die Menschen fürchten die Zeit, die Zeit fürchtet die Pyramiden“, sagt ein ägyptisches Sprichwort. Den Menschen in Ghana geht es gerade besonders schlimm.
„Sieg, Sieg, Siiiiiiiieg!“ Das Spiel ist aus. Luxor tobt. Hupkonzert, vorne an die Nilkreuzer. Autos auf den Straßen, Sirene, Blaulicht, hupen. In Gezira Feuerwerk. Hupen, „Allahu akbar.“
Zurück zum Bildschirm, Siegerehrung. Angolas Präsident mit vielen Leibwächtern. Den will keiner sehen, wir sind Afrika-Meister. Wir haben den Pokal. Finger gen Himmel, Pokal küssen, Arme hochreißen. Afrika-Meister 2010, „Allahu akbar!“
TV-Schalte: Kairo, Bur Said, Stadion, Studio. Wir auf der Straße. Hupen, jubeln, Flaggen schwenken. Autokorso. Hupkonzert bis tief in die Nacht. "This is normal. Algeria was more important. We cannot celebrate like this all the time." Das ist normaler Jubel, das Algerien-Spiel war wichtiger. So verrückt feiern wie danach können wir nicht jedes Mal. Tatsächlich, einige sitzen noch auf ihren Stühlen...
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