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Luxor, Februar 2010

Der Fluch des Pharao

Touristen in Ägypten

Das Grab von Thutmosis III im Tal der Könige, dem Friedhof der Pharaonen des altägyptischen Neuen Reiches. Ein großer Pharao, eine starke Persönlichkeit. Ein wunderbares Grab. Im Wadi Biban al-Muluk. Darin ein Sarkophag. Sein Sarkophag. Großartig verziert, unzählige Hieroglyphen. Wunderbar, ein Meisterwerk. Jahrtausende alt, gut erhalten, schwer beeindruckend.

Patsch! „Wie sich der wohl anfühlt?“ Patsch! „Und ist der eigentlich bemalt?“ Patsch! „Geht die Farbe eigentlich vom Reiben ab?“ Fragen, die Antworten verlangen! Patsch! „Bitte nicht anfassen, davon geht der Sarkophag kaputt", möchte man unentwegt rufen. Selbst härtester Stein hält das nicht aus. Patsch! Überall ist er schon schwarz geworden, speckig obendrein. So viele Hände fassen ihn an und hinterlassen Schweiß, Fette und Salze. Patsch! Touristen begreifen Vergangenheit.

Es mag keine Böswilligkeit sein, sondern oft einfach Ahnungslosigkeit. „Was Jahrtausende hält, wird wohl auch mich überleben." Patsch! „Eine kleine Berührung wird doch keinen Schaden anrichten.“ Patsch! „Ich will doch nur die Schönheit erfassen, begreifen. Dafür habe ich ja schließlich eine ganze Menge bezahlt." Ich frage zurück: „Würden Sie so mit dem Altar im Kölner Dom oder der Mona Lisa umgehen?“ Schweigen. „Manche Dinge fasst man einfach nicht an, das erklärt sich von selbst.“ Patsch! Fern der Heimat sinkt die Hemmschwelle, Normalität wird eine Besonderheit. Patsch!

„Womöglich wird bald auch dieses Grab für immer für die Öffentlichkeit geschlossen, um es für die Nachwelt zu erhalten“, erinnere ich mich an die Aussage einer Freundin. Patsch, schon hat der nächste Besucher den Sarkophag „begriffen“. Weltkulturerbe und weltberühmt – der Fluch des Pharao.

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Grab von Thutmosis III im Tal der Könige.

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