Ein Motorrad kommt angeknattert. "How are you?", wie geht es? Ich stelle das gleich einmal als Gegenfrage. Das geht nicht, denn Hassan hatte zuerst gefragt. Also schnell antworten, ich will ja zur Fähre. "Come drink one tea!" Ich soll mitkommen, einen Tee trinken. „Nein“, das muss jetzt nicht sein, es hilft aber nichts. Also gut, es kann ja nicht lange dauern...
Nicht lange? Welcome to Egypt! Es dauert...
Erst einmal Haus und Familie anschauen, dann durch eine Holztür gehen- klack, verriegelt. Ich werde neugierig. Das gab es bisher erst einmal, als dann unter der Liege im Folgenden vermeintlich „echte Antiquitäten" heraus geholt wurden. Was also jetzt? Erst einmal noch ein Zimmer angucken, dann wird der Fernseher eingeschaltet. Im Fernsehen sind "sexy Egyptian women" zu sehen, wie Hassan kommentiert.
Das Teewasser wird erhitzt, die "sexy Egyptian women" singen im Fernsehen vor sich hin. Das Wasser braucht lange, offensichtlich juckt es meinem Gastgeber jetzt im Schritt. Es hilft ja nichts, wenn es juckt, muss man sich kratzen. So etwas passiert, keine große Sache. Das Wasser braucht länger, die "sexy Egyptian women" singen weiter, das Kratzen wird heftiger.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das noch jugendfrei ist und spiele mit dem Gedanken, ganz schnell aufzubrechen. Dummerweise ist der Tee ausgerechnet jetzt fertig, ein Aufbruch kaum noch möglich. Also schnell Tee trinken. Mit der Jugendfreiheit ist es nicht mehr weit her, es zeichnet sich deutlich etwas in der Galabeya ab. Dann wird die Tür zum Schlafzimmer aufgestoßen - rein zufällig wahrscheinlich. Die "sexy Egyptian women" werden da wohl kaum reingehen...
Ich beschleunige den Konsum des kochend heißen Tees. Hassan fällt wohl auf, dass ich mich beeile, den plötzlich wird es ihm ganz heiß. Ich komme mir vor wie in einem schlechten Film! Ich breche sofort auf. Den Kommentar, "I am Amun-Min", höre ich nur noch mit einem Ohr.
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