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Nassersee, März 2016

Piratennest

Lake Nasser in a nutshell

Fischerhütten, überall an den Ufern des Nassersees und auf den kleinen Inseln. Netze, kleine Holzboote, Müll. Eine Fischerei-Lizenz haben sie wohl fast alle nicht, richtige Piratenfischer eben. Unser Boot steuert eine Ansiedlung an, aber wir werden wenig freundlich empfangen. Hier möchte man uns keinen Fisch verkaufen.

Etwas weiter beim „Nachbarn“ sieht es anders aus. Wir kaufen Nilbarsch, richtig dicke Brocken haben sie aus dem Wasser gezogen. Vier Fischer, die Kleidung reichlich mitgenommen, der jüngste Mann wirkt völlig benebelt. Hier in einer kleinen Bucht dieser Insel verbringen sie ihre freien Stunden. Vor der zusammengeschusterten Hütte ein Eis-Zerkleinerer, um den Fisch kühlen zu können. Innen ist es übersichtlich: Matratzen, ein Gaskocher, Matten auf dem Boden. Und ein Fernseher, die zugehörige Satellitenschüssel auf dem Dach wirkt in der spartanischen Einsamkeit etwas irritierend.

„Kann ich ein Foto machen?“, fragt einer der älteren Fischer unseren Bootskapitän. Er ist vielleicht Mitte zwanzig, sieht aber deutlich älter aus – die harschen Bedingungen hinterlassen ihre Spuren. Der Kapitän stimmt zu. „Mit ihm!“, bedeutet der Fischer und zeigt zielsicher auf … mich. Ganz wohl ist mir bei der Sache nicht, aber unhöflich sein will ich auch nicht. Ein Foto vor der Hütte, eins auf dem Boot, noch eins und ein weiteres. Im Stehen, im Sitzen, mit Fischerkollegen und ohne. Besuch kommt nicht häufig, es soll auf jeden Fall ein gutes Bild dabei sein. Zufriedene Gesichter in der einsamen Weite des Sees, fernab der Zivilisation. „Das poste ich gleich auf Facebook“, sagt der Fischer, grinst und freut sich.

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Fischer auf einer Insel am Nassersee.

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