Der Glanz der alten Tage kehrt zurück nach Downtown Kairo, zumindest architektonisch. Wust el-Balad putzt sich heraus – oder wird herausgeputzt. Der Investor Al-Ismaelia renoviert in seinem Besitz befindliche Gebäude. Am Midan Talaat Harb erstrahlt die Bausubstanz schon wieder in voller Pracht, entlang der Sheria Qasr el-Nil und anderswo werden eifrig Maurerkelle und Pinsel angesetzt. Richtig schick sieht es aus.
Auch der Staat trägt seinen Teil dazu bei, Downtown wieder aufzuwerten: Seit der Eröffnung der neuen Tiefgarage am Tahrir greift die Staatsmacht rigoros durch und schleppt in Hauptstraßen parkende Autos ab. Auch all die Straßenhändler, die in der Sheria Talaat Harb zum gewohnten Bild gehörten, sind scheinbar vorerst vertrieben. Den Kollegen am Midan Ramsis erging es nicht besser. Die staugeplagten Autofahrer sind hoch erfreut, für den Verkehrsfluss ist es ein Gewinn.
In Bursa, der Gegend an der namensgebenden Börse, ist es ein Bild des Jammers. In der grünen Fußgängerzone ist tote Hose: alle Straßencafés mit ihren Plastikstühlen unter freiem Himmel sind verschwunden, zwangsweise versteht sich. Allesamt hatten sie keine Lizenz, um Stühle draußen aufzustellen und allesamt haben die Ordnungshüter sie geschlossen. Jetzt ist es auch hier schön ordentlich – und gespenstisch leer.
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