Kairo, April 2014

Sham el-Nessim

Ägyptischer Alltag

Ägypten feiert Sham el-Nessim, das große Fest im Frühjahr. Schon die alten Pharaonen kannten es. „Heute ist ein besonderer Feiertag“, erklärt Khaled, „denn er ist für alle Ägypter. Muslime feiern ihn und bei den Kopten ist er Teil der Osterfeierlichkeiten.“ Die ganze Woche ist schulfrei, es ist Urlaubszeit. „Sham el-Nessim ist für die Familie. Wir fahren zusammen nach Ain el-Sukhna, haben eine halbe Bungalowanlage gemietet.“ Badawy absolviert das Standardprogramm: Die ganze Sippe verlässt Kairo und fährt in den gemeinsamen Urlaub, zum Ausflug ins Grüne oder ans Meer. Die Großfamilie von Karim ist nicht unterwegs, aber trifft sich schon den dritten Tag in Folge zum gemeinsamen Abendessen. Tamer sitzt mit seinem Anhang im Park am Abdin-Palast und entspannt im Schatten. Im Haus verteilt Muna Zwiebeln, eine alte Tradition. Der Bäcker nebenan backt für den speziellen Anlass: „Das sind Krokodile“, erklärt Hatem. Die Teigtiere sind dem deutsche Weckmann zu Sankt-Martin gar nicht unähnlich – aber in sie eingebacken ist ein Ei. In Downtown Kairo ist es leer. Es ist ruhig, richtig angenehm. Feiertagsatmosphäre.

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