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Kairo, April 2014

Im Tunnel

Ägyptischer Alltag

Auf der Oktoberbrücke ist furchtbarer Stau, der Taxifahrer weicht auf die Sheria Salah Salam aus. Durch den Azhar-Tunnel beabsichtigt er den Wagen direkt zum Midan Opera in Downtown zu steuern. Kurz nach der Einfahrt in den Tunnel ist dann plötzlich stopp. Nichts geht mehr, im Schritttempo geht es vorwärts. Immer wieder kommt der Verkehr gänzlich zum Stillstand. Jeder Zentimeter der Fahrbahn ist mit Fahrzeugen besetzt, kein Zentimeter Asphalt ist zu sehen. Über uns dröhnt die Belüftungsanlage mit ohrenbetäubendem Lärm, rings herum rattern die Motoren der Autos und Motorräder. Je weiter wir in den Tunnel vordringen, desto wärmer und stickiger wird es. Die Lüftung ist jetzt nicht mehr zu hören, kein Lüftchen regt sich. Unzählige Auspuffe pusten ihre Abgase in die Luft, der Sauerstoffgehalt sink. Mahmoud, der Fahrer, muss gähnen. Bei mir setzen drückende Kopfschmerzen ein. Es geht und geht nicht voran. „Nur noch raus hier“, denkt der Kopf; der ermattete Körper hängt im Fahrzeugsitz. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir den Midan Opera. Mahmoud greift zu seiner Wasserflasche und stöhnt. „War das warm!“ Der erste frische Luftzug schafft etwas Erleichterung, aber Freude darüber kommt bei uns nicht auf. Wir sind viel zu geschafft von der Tortur, wie benebelt.

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Midan Opera in Kairo, das Ziel der Fahrt.

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