Esna, Mai 2014

Wer sucht, der findet

Ägypten unter Al-Sisi

Unterwegs auf dem Land! In einem kleinen Dorf in Oberägypten steigen wir aus dem Minibus und machen uns auf die Suche nach dem Ghafir der archäologischen Stätte. Den Wächter wollen wir über unseren Besuch informieren, damit er nicht irgendwann erschreckt feststellt, dass Ausländer durch einen Verantwortungsbereich stiefeln. Hier gab es in letzter Zeit illegale Raubgrabungen und mit Antiquitätendieben möchten wir nicht verwechselt werden.

In seinem Wächterhäuschen ist der Ghafir nicht anzutreffen. Nachdem sich die Nachbarn in einem kurzen Gespräch überzeugt haben, dass wir nichts Böses im Schilde führen, bieten sie freundlich ihre Unterstützung bei der Suche an. „Man kann nicht vorsichtig genug sein in dieser schwierigen Zeit“, erklärt Hasan, der gerade nebenan sein neues Haus baut. Erst einmal bekommen wir Tee, während ein Mann losgeschickt wird, den Aufpasser zu finden. Ohne Erfolg, aber immerhin hat er die Handynummer von Ghafir Mahmoud auftreiben können. Nur an sein Telefon geht der Gesuchte nicht, alle Anrufe bleiben erfolglos. Der Wächter der antiken Stätte ist nicht aufzufinden. Sogar seine Frau wird schließlich kontaktiert, kann aber letztlich auch nichts Erhellendes beitragen. Der Aufpasser bleibt trotz halbstündiger Suche unauffindbar, die archäologische Stätte liegt schutzlos da. Wir allerdings finden äußerst freundliche und hilfsbereite Menschen – und sollen am liebsten gleich zum Abendessen bleiben.

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