Frankfurt, Januar 2010

Die Tücken der Bürokratie

Touristen in Ägypten

"Hallo my love. The flight go at 12. We are late. I happy see you soon." Die Dame mittleren Alters tippt auf ihrem Handy. In gebrochenem Englisch schreibt sie eine SMS an ihren „Habibi“, ihren Liebhaber, in Luxor. Unser Flugzeug ist kaputt, durch schier endloses Warten werden wir schwer geprüft. "Ist das nicht furchtbar?", sagt ihr Sitznachbar zu seinem Sohn. Er meint das defekte Flugzeug.

Es dauert - Stunden. Irgendwann fliegen wir. Dem Horusfalken gleich gleiten wir der Sonne entgegen. Luxor, wir kommen! Unter uns das tiefgefrorene und verschneite Deutschland. "Das glauben Sie gar nicht, war die Hochzeitsvorbereitung eine bürokratische Papierschlacht!“ Ingeborg, die Dame mit dem Handy, hat sich inzwischen mit ihrem Sitznachbarn Klaus verbrüdert – die lange Wartezeit und die gemeinsamen Beschwerden über die langsame Reparatur der Maschine haben Wunder gewirkt. Jetzt ist das Gespräch bei persönlichen Dingen angekommen. „Da wurde sogar geprüft, ob er auf einer Terrorliste steht. Mein Mohammed! Können Sie sich das vorstellen?" Ihr Blick ist so eisig wie die Landschaft unter uns. „Er ist doch so lieb, aber die Behörden legen uns so viele Steine in den Weg.“ Ingeborg kämpft mit den Tücken der Bürokratie.

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